Wirtschaft: Marktberichte

Inflation fällt, bleibt aber hoch - noch keine Entwarnung

Trotz der Erholung bleibt beim Blick auf die Wirtschaftsdaten aber Vorsicht geraten. Denn die Hoffnungen der Anleger auf Signale für einen weniger steilen Zinspfand in der Eurozone wurden von den deutschen Verbraucherpreise im März nicht erfüllt. Die Teuerungsrate sank hierzulande gegenüber Vorjahr zwar auf 7,4 von 8,7 Prozent.

Dabei wurde sie aber erstmals mit den durch den Ukraine-Krieg und die Energiepreis-Explosion schon erhöhten Preisen verglichen, nicht mehr mit den niedrigeren vor Kriegsausbruch - Fachleute sprechen von einem Basiseffekt. "Für den Verbraucher ist es im Grunde wichtiger, was von Monat zu Monat passiert. Und hier ist die Teuerung noch immer recht hoch", sagte Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust.

Obwohl sich Kraftstoffe und Heizöl etwas verbilligten, stieg das Preisniveau um 0,8 Prozent im Vergleich zum Februar. Damit schließt sich ein womöglich noch problematischer Kreis. Denn es waren unter anderem die drastischen Zinserhöhungen der großen Notenbanken, die so manches Geldhaus diesseits und jenseits des Atlantik in Schwierigkeiten gebracht haben.

Allerdings scheinen die Bilanzen der Banken derzeit widerstandsfähiger zu sein als 2008, was an der Börse entsprechend goutiert wird und durchaus Anlass zur Hoffnung gibt. Neben dem Dauerthema um Zinsen und Banken standen heute auch eine Reihe von Quartalsergebnissen aus der zweiten Reihe auf der Agenda.

30.03.2023, 22:20 Uhr