357 Seiten werden im Schnitt beim ARD- Text jeden Tag erneuert. Da ist manchmal auch der Fehlerteufel zur Stelle. Unvergessen die Beschwerde des berühmten Moderators einer Rate-Sendung. Im Teletext stand zu einem Fußballspiel eine falsche Anstoßzeit. Er war umsonst ins Stadion gefahren und wollte nun dem schuldigen Redakteur sein Leid klagen.
Ein Politiker war zu Unrecht verurteilt worden, der BGH hob das Urteil auf. Freudestrahlend rief er an und bat um sofortige Veröffentlichung, man erkannte ihn aber am Telefon zunächst nicht. Klar, am Ende wurde die Sache gemeldet.
Zu den kuriosesten Begleiterscheinungen vom Teletext in den 80er gehört die Sendung "Videotext für alle" zur Mittagszeit in der ARD. Die Verbreitung des Mediums hing nämlich an zwei Voraussetzungen: Der Fernseher musste eine Fernbedienung haben und einen Decoder, beide zunächst noch kein Standard.
So wurden jeden Mittag mit einer TV-Kamera die Textseiten wortwörtlich abgefilmt und das Video dann eine Stunde im Fernsehen gezeigt. Für die Redakteure hieß das höchste Aufmerksamkeit. Denn (Tipp-)fehler, die einmal gefilmt worden waren, liefen lange unverbessert.