Es ist eines der berühmtesten Schlösser überhaupt: das ab 1869 von König Ludwig II. (1845-1886) gebaute und nie vollendete Schloss Neuschwanstein in der Nähe von Füssen. Neuschwanstein, das einer mittelalterlichen Ritterburg nachempfunden ist, gilt als bekanntestes der bayerischen Königsschlösser und zieht jährlich Millionen Besucher an.
Zusammen mit Schloss Herrenchiemsee, Schloss Linderhof und dem architektonisch vergleichsweise bescheiden wirkenden Königshaus am Schachen kann sich Neuschwanstein ab sofort mit dem Titel "Unesco-Welterbestätte" schmücken.
Das Neue Schloss Herrenchiemsee mit seinem prächtigen Spiegelsaal wurde ab 1878 erbaut und ist dem französischen Schloss Versailles nachempfunden. Mehr als 300.000 Besucher kommen jedes Jahr.
Das dritte bekannte Schloss von Ludwig II. ist Linderhof bei Ettal mit seiner Venusgrotte, die nach jahrelanger Sanierung in diesem Jahr wiedereröffnet wurde. Es zieht ebenfalls mehr als 300.000 Besucher pro Jahr an und ist das einzige Schloss, das Ludwig II. vollenden konnte.
Ludwig II. ließ seine Schlösser mit allerlei technischen Raffinessen ausstatten: Neuschwanstein etwa verfügte über Toiletten mit Wasserspülung und der See in der farbig beleuchteten Venusgrotte konnte beheizt werden.
Vor 150 Jahren bedeuteten solche technischen Einbauten "Ingenieurskunst auf allerhöchstem Niveau", sagte Alexander Wiesneth, Hauptkonservator in der Bauabteilung der Schlösserverwaltung, dem Evangelischen Pressedienst (epd).