In der Reihe "FilmMittwoch" zeigt das Erste am 12.November um 20.15 Uhr den Film "Verschollen". Der Thriller von Daniel Harrich basiert auf Recherchen zu Aufforstungsprojekten und C02-Zertifizierung und wird im Anschluss um 21.45 Uhr ergänzt durch die Dokumentation "Verschollen - Die Doku".
Klemens Stadler wird von einem Hilferuf aus Brasilien in Alarmzustand versetzt. Er stammt von seinem Sohn Jan, der als Umweltwissenschaftler in den brasilianischen Wäldern für ein Klimaschutzprojekt arbeitet.
Weil er von Deutschland aus nichts erreicht, reist Klemens selbst nach Brasilien, um nach seinem Sohn zu suchen.
Dort scheinen die Mitarbeiter von TreePlanet sich erstaunlich wenig Sorgen zu machen. Die Firma steckt mitten in einem ehrgeizigen Aufforstungsprojekt, das Jan zertifizieren sollte und das nicht ohne Gegner ist.
Denn für die neuen Wälder gibt es einen gewaltigen Landbedarf: ganze Dörfer werden dafür zwangsenteignet, Indigene aus ihren Häusern vertrieben.
Bei seinen Recherchen lernt Klemens auch die Leidtragenden des Projekts kennen. Der vormalige Ingenieur wird dabei mit immer mehr Ungereimtheiten in den angeblich so vorbildlichen Nachhaltigkeitsprojekten konfrontiert.
Während er Korruption und Gewalt begegnet, beginnt er sich zu fragen, welche Rolle sein Sohn in diesem undurchsichtigen Netz spielt - und ob er ihn lebend wiederfinden wird.
Die Dokumentation "Verschollen - Die Doku"“zeigt die reale Geschichte hinter dem Thriller. Sie fragt: Ist die Idee vom Klimaschutz durch Aufforstung wirklich Rettung - oder eine bequeme Illusion?
Die Filmemacherinnen und Filmemacher decken einen der größten Greenwashing- Skandale unserer Zeit auf. Beide Filme erscheinen zeitgleich zur Weltklimakonferenz COP 30 im brasilianischen Belem - genau dort, wo über Milliardenprogramme zum Schutz der Wälder entschieden wird.
Eine kleine Gemeinde im Nordosten Brasiliens kämpft verzweifelt gegen Baumaschinen, die den Wald rund um ihre Siedlung zerstören. So beginnt Daniel Harrichs Doku zur Realität hinter dem vollmundigen Versprechen von Regierungen, Konzernen und Weltbank: Klimasünden sollen durch die Anpflanzung von riesigen Baumplantagen ausgeglichen werden.
Um den CO2-Ausstoß zu "kompensieren", sollen gigantische Flächen in Brasilien und später auch in Europa neu bepflanzt werden.
Harrich will herausfinden, wie dieses Vorzeigeprojekt abläuft und welche Auswirkungen es auf Klima, Natur und Menschen hat. Dazu begleitet er Wissenschaftlerinnen und Forscher in die schon jetzt betroffenen Regionen. Sie untersuchen, was dort fernab der Öffentlichkeit vor sich geht.
Harrich begibt sich mit ihnen auf eine gefährliche und spannende Spurensuche durch die ursprüngliche Waldregion Cerrado. Die Rechercheergebnisse sind so dramatisch, dass sie den Stoff für das Drehbuch zum Fernsehfilm "Verschollen" lieferten.
Diese Dokumentation zeigt, die Realität hinter der Fiktion und könnte ein milliardenschweres Klimaschutzprogramm infrage stellen.
Der Film "Verschollen" am Mittwoch, den 12.11., um 20.15 Uhr und die Dokumentation "Verschollen - Die Doku" um 21.45 Uhr im Ersten und in der ARD Mediathek