"An den Aktienmärkten folgt die Reaktion dem klassischen Muster: Risiko raus", kommentierten die Experten von Index Radar den Verlauf. Dabei werden vor allem Aktien verkauft. Im Gegenzug steigen die Kurse der "sicheren Häfen", unter anderem der Goldpreis. Dieser stieg zuletzt um 1,00 Prozent auf 3.429 Dollar je Feinunze. Das gelbe Edelmetall nähert sich damit wieder seinem Rekordhoch bei 3.
500 Dollar an, das es im April angesichts geopolitischer Spannungen, der von US-Präsident Donald Trump entfachten Handelsstreitigkeiten und anhaltenden Konjunktursorgen, markiert hatte. Staatsanleihen haben allerdings im Verlauf ihre Gewinne wieder abgegeben und sind ins Minus gedreht. Auch der als Krisenwährung geltende US- Dollar wurde gesucht und beendete damit zunächst seine jüngste Schw ächephase gegen den Euro. Zuletzt wurden im US-Handel 1,1543 Dollar für die Gemeinschaftswährung bezahlt.
Das ist zwar weniger als gestern, absolut bleibt das Niveau aber schwach. Zuletzt hatten die Anleger nach der erratischen Zollpolitik der Trump-Regierung ein gutes Stück Vertrauen in den Greenback verloren. Dies trotz des weiterhin wesentlich höheren Leitzinsniveaus als Folge eben diese r Zollpolitik. Gestern hatte der Euro noch von einer Dollar-Schwäche profitiert. Er war zeitweise über 1,16 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Ende 2021.
Kurz vor dem Wochenende hat sich der Dollar aber "nur ein wenig befestigt", beschrieben Experten der Dekabank die jüngste Kursentwicklung. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1512 (Donnerstag: 1,15 94) Dollar fest. Diese sicheren Anlagen dürften nun so lange gefragt bleiben, bis die Gefahr einer weiteren Eskalation gebannt ist. "Es lässt sich unmöglich sagen, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickelt", betont Michael Pfister, Devisen-Experte der Commerzbank.
"Auf jeden Fall ist das eine große Eskalation, die uns deutlich näher an einen ausgewachsenen Krieg im Nahen Osten bringt."